Brut- und Setzzeit: bitte nehmt Rücksicht

Der Frühling hält Einzug, die Natur erwacht und die Sonne verwöhnt uns mit den ersten, wärmenden Strahlen.

Die Wildtiere bekommen Junge oder sind gerade trächtig, Bodenbrüter bauen Nester im hohen Gras oder Gebüsch. Deshalb wird auch die Brut- und Setzzeit von der unteren Jagdbehörde des Landkreises Konstanz von Anfang April bis Mitte Juni ausgerufen.

Was solltest du als verantwortungsbewusster Hundehalter tun, damit die Wildtiere möglichst ungestört ihren Nachwuchs gebähren und großziehen können?

Lass deine Sorgfaltspflicht walten und lasse deinen Hund in der Brut- und Setzzeit nur auf ausgewiesenen Wald- und Feldwegen laufen.

Macht doch nichts, wenn der Hund auf der Wiese rennt, oder?

Leider doch, aber hier möchte ich gerne informieren, warum dein Hund nicht einfach stöbern gehen sollte:

Viele Bodenbrüter bauen dort ihre Nester und die Elternvögel nehmen bei der bloßen Anwesenheit eines Hundes reißaus. Damit sind die Eier schon ihrem Schicksal ausgeliefert.

Rehkitze oder junge Feldhasen hetzen aus Furcht davon und rennen nicht selten in ihrer Panik auf Straßen und werden überfahren. Manchmal bleibt ihnen schlichtweg während der Flucht das Herz stehen. Und natürlich sind sie noch nicht so schnell und sicher auf ihren wackeligen Beinen und werden von ambitionierten Jagdhunden unter Umständen zu Tode gehetzt.

Tipps der Hundeschule Hundeliebe: Schütze den Nachwuchs heimischer Wildtiere, indem du während der Brut- und Setzzeit mit einem Hund auf ausgewiesenen Wegen bleibst oder ihn sogar an die Leine nimmst.

Das Landratsamt Konstanz informiert zur Brut- und Setzzeit:

Zum Schutz des Jungwildes und der Bodenbrüter bittet die Untere Jagdbehörde des Landratsamtes Konstanz die Bevölkerung, während der Setz- und Brutzeit bis circa Mitte Juni in der Natur nur die ausgewiesenen Wege zu nutzen und Hunde an der Leine zu führen. Damit sollen Störungen und Übergriffe von freilaufenden und stöbernden Hunden auf Wildtiere verringert werden. Diesen dienen Dickungen und großflächige Wiesengebiete als Rückzugsort.

Gerade zu dieser Zeit sind am Boden brütende Vögel in besonderer Art und Weise gefährdet. Viele Vogelarten bauen ihre Nester in Wiesen, Feldern, auf dem Waldboden oder auch im Schilfrohr. Dadurch werden sie oftmals Opfer von Beutegreifern wie Fuchs, Waschbär, Marder und Dachs sowie Krähe. Ebenso sind Menschen, insbesondere Spaziergänger mit freilaufenden Hunden, ein großer Störfaktor für diese Vögel.

Auch einige freilebende Säugetiere, zum Beispiel Rehe und Hasen, setzen ihren Nachwuchs im Mai/Juni in deckungsreichen Biotopen in Feld und Wald und benötigen für die gute Entwicklung der Jungtiere Ruhe. Gerade wenn sich Menschen mit ihrem freilaufenden Hund fernab der vorgegebenen Wege bewegen, stellt dies für die Wildtiere eine Stresssituation dar.

Die Jagdbehörde ruft Hundebesitzer außerdem dazu auf, den Kot ihres Hundes einzusammeln. Bleibt der Kot im erntereifen Gras liegen, kann er in das Futter der Nutztiere gelangen und darin Schimmelbefall auslösen oder Krankheitserreger übertragen.

Innerhalb von naturschutzrelevanten Gebieten – wie beispielsweise Naturschutzgebieten, Landschaftsschutzgebieten und Biotopen – sowie städtischen Erholungsbereichen können weitergehende Regelungen für eine Leinenpflicht gelten. Hier informieren in der Regel Schilder über die jeweiligen Bestimmungen vor Ort.

Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt:

Im Landkreis Konstanz bittet die untere Jagdbehörde um das Laufen auf den ausgewiesenen Wegen und das Anleinen des Hundes. Damit baut der Landkreis auf eure Kooperationsbereitschaft und Sorgfaltspflicht.

Jedoch darf ein Jäger, der einen jagenden Hund ohne Einwirkung seines Besitzers antrifft, diesen rechtlich gesehen abschießen. Vor allem, wenn er die Tötungsabsicht des Hundes erkennt. Es kann auch zu empfindlichen Geldstrafen bis zu € 5.000,00 kommen, wenn euer jagdlich ambitionierter Hund eine Hetzjagd veranstaltet.

Hundeschule Hundeliebe: Ein Jäger, der einen hetzenden Hund ohne Einwirkung seines Besitzers antrifft, ist rechtlich befugt, diesen Hund abzuschießen.

Damit es dir und deinem Hund nicht langweilig wird

Oft höre ich, dass es nicht schön ist, wenn der Hunde monatelang nur an der Leine laufen darf. Wie immer, kann das Glas halb voll oder halb leer sein. Du hast also die Wahl!

Ärgerst du dich 3 Monate lang darüber oder nutzt du die Zeit aktiv, um die Brut- und Setzzeit für dich und deinen Hund abwechslungsreich und interessant zu gestalten?

Hier ein paar Ideen, was du tun kannst während dieser Schonzeit:

Die Hundeschule Hundeliebe informiert Hundehalter in und um Konstanz: sowohl Hasen, Vögel als auch Rehe verstecken ihre Jungtiere in hohem Gras auf Wiesen oder im Gebüsch. Deshalb stören die Hunde bereits, wenn sie von den ausgewiesenen Wege abweichen durch ihr bloße Anwesenheit.

Nutze eine Schleppleine als Hilfsmittel

Erkunde neue Wege und Gegenden

Trainiere die Leineführigkeit

Apportieren lastet deinen Hund optimal aus

Jetzt ist die Zeit für neue Tricks

Komm mit auf einen Trainingsspaziergang

Ermittle doch mal im Rahmen eines Schnüffelkrimis

Du weißt nicht, wie das geht?

Meine Tipps hören sich gut an, aber du weißt nicht, wie du deinem Hund neue Tricks beibringen kannst oder die Leinenführigkeit optimieren kannst? Wie apportiert man richtig, damit es Mensch und Hund Spaß macht? Wie kann ich den Hund an mein Fahrrad gewöhnen und die Zeit für sportliche Einheiten nutzen? Muss ich beim Joggen mit Hund etwas beachten? Welche Ausrüstung benötigt man dafür? Was ist ein Trainingsspaziergang oder ein Schnüffelkrimi?

Frag mich, ich helfe gerne weiter.

Silke