Urlaubscoaching intensiv
Manchmal sind es die Zufälle, die Veränderung schaffen. Während ihres Urlaubs auf der Insel Reichenau habe ich Carmen und ihre Freundin mit den beiden Hunden Lotta und Paula in einem Restaurant kennengelernt. Der Grund dafür war Lotta, die sich nicht sehr höflich im Lokal verhalten hat und immer wieder zu mir und meinem Mann kam. Für mich als Hundecoach ist das gar kein Thema, weil ich weiß, dass es dafür viele Gründe und Ursachen geben kann. Neugierig wie ich bin, habe ich die beiden Damen angesprochen und so kamen wir ins Gespräch.
Lotta, der „Terrorkrümel“
Es stellte sich heraus, dass Lotta, ein Cairn Terrier Shih Tzu Mischling, aus dem Tierschutz stammt und noch nicht lange bei der Besitzerin ist. Der kleine „Terrorkrümel“ hat in seinem ganzen bisherigen Leben noch nie ein Restaurant oder ähnliches kennengelernt, denn das Leben fand auf der Straße statt. Was genau sie da alles erlebt hat, weiß niemand.
Deshalb ist es nun an der neuen Sozialperson, Lotta die Menschenwelt zu erklären. Dazu muss sie natürlich erst einmal wissen, was von ihr erwartet wird. Und das muss man ihr dann auch erst lernen. Es ist bekanntlich noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Und sie ist wirklich lernwillig und nimmt Neuerungen schnell an. Es war toll, ihre Verwandlung vor Ort zu erleben.
Paula, die Hundeoma
Paula ist schon über 15 Jahre alt und eine Golden Retriever Hündin. Sie hat schon einige körperliche Einschränkungen und hat dadurch so ihre Eigenheiten entwickelt. Sie hört fast nichts mehr, kann keine langen, ausgiebigen Spaziergänge mehr machen und kehrt auch manchmal einfach um, wenn sie keine Lust mehr hat.
Eine Hundeseniorin stellt die Besitzer vor ganz neue Herausforderungen. Aber, es ist auch eine wunderschöne Zeit und im Gespräch mit Carmen war mir schnell klar, dass ihr der Gesundheitszustand sehr bewußt ist und sie sich darauf einlässt, um die Zeit mit Paula so schön wie möglich zu gestalten. Davon war ich sehr angetan, weil es das leider auch ganz anders gibt.
Es gibt Hundehalter, die darüber nachdenken, ihren Seniorhund zu erlösen. Aber nicht, weil es für den Hund zum Besten ist, sondern weil es ihnen selbst zu anstrengend wird. Das hat kein Hund dieser Welt verdient, solange keine medizinische Notwendigkeit gegeben ist.
Zum Urlaubscoaching intensiv
Wir haben uns so nett unterhalten, dass die beiden Frauen direkt ein Urlaubscoaching intensiv bei mir gebucht haben. Schließlich hatten sie Zeit und waren selbst in der Stimmung, etwas zu verändern. Wenn nicht im Urlaub, wann dann?
So haben wir direkt am nächsten Tag begonnen und an der Basis für Lotta gearbeitet. Ruhe ist ein elementares Mittel für ein harmonische Miteinander. Und Ruhe kannte Lotta bisher noch nicht. Es ist gar nicht so leicht, einem Straßenhund zu vermitteln, dass man auf einer Decke eine sichere Insel hat und entspannen darf. Das hat sie aber sehr schnell begriffen und sehr dankbar angenommen. Dann ging es um das Thema Leinenführigkeit und auch hier konnten wir schnell klare Grenzen setzen, die ihr helfen, mit der Menschenwelt umzugehen. Vor allem haben wir ihr auch geholfen, neue Dinge, Geräusche und Begebenheiten hundgerecht zu erforschen. Das Ergebnis war ein rührend zu beobachten. Die Sicherheit, die sie in dieser kurzen Zeit gewonnen hat, rührt selbst das Trainerherz zu Tränen.
Bei Paula standen ganz andere Themen an. Da war es nicht mehr nötig, an Grenzen und Spielregeln zu arbeiten. Eher, wie man mit den Gegebenheiten einer Hundeoma umgeht, wie man sie noch fordern kann, denn wie bei uns Menschen muss auch im Alter der Geist und Hundekörper richtig angesprochen werden. Auch gezielte Übungen zur Stärkung der Muskulatur standen auf dem Programm, damit Paula weiterhin ohne Schmerzen ihren Alltag bewältigen kann.
Wir haben uns auch über den Tag unterhalten, wenn Paula über die Regenbogenbrücke gehen muss. Die Einstellung von Carmen hierzu hat mit ebenfalls sehr berührt, denn sie ist sich ganz klar darüber, wann es Zeit ist, loszulassen. Ein sehr beeindruckendes Team, das innig miteinander verbunden ist und sein wird, bis zum letzten Atemzug und darüber hinaus. Da bin ich mir ganz sicher.
Ruhedecke
Während des Coachings haben wir an der Ruhedecke gearbeitet. Das haben beide Hunde so toll angenommen, dass zu Hause schon mit zusätzlichen Übungen das Ruhedeckentraining erweitert wurde. Der Tesafilm führt zu einem Trick, der sich Schäm-dich nennt. Lotta versucht, den Tesastreifen mit der Pfote zu entfernen und das sieht dann später so aus, als ob sie sich schämt. Solche Tricks können selbstverständlich zur geistigen Auslastung herangezogen werden. Wichtig ist einfach immer, sich mit dem Hund zu beschäftigen und ihn artgerecht auszulasten. Suchspiele, Tragen helfen oder aufräumen. Alles kann, nichts muss.
Folgende liebe Zeilen erreichten mich vor Kurzem:
Es ist jetzt einige Wochen her, dass wir auf der Reichenau mit unserem „Terrorkrümel“ Lotta, für die wir fachliche Unterstützung brauchten, und der „Hundeoma“ Paula (15 Jahre) im Intensivtraining waren.
Silke hat uns mit ihren Tipps so sehr geholfen, dass wir jetzt so viel mehr Spaß miteinander haben. Lotta ist schon so viel besser auf ihre Menschen konditioniert und macht nicht mehr so viel ihr eigenes Ding.
Auch die Tipps für die Seniorenbeschäftigung werden von Paula mit Freude angenommen. Bei unserem nächsten Besuch kommen wir gerne nochmal zum „Nachsitzen“.
Vielen lieben Dank von Lotta, Paula und ihre Menschen
Dein nächster Urlaub kommt bestimmt!
Möchtest auch du deinen Urlaub für ein intensives Coaching nutzen, melde dich bei mir. Wie man sieht, kann es die gewünschte Veränderung bringen.
Herzlichen Dank an Carmen, ihre Freundin und die beiden Hunde. Ich hoffe sehr, wir sehen uns wieder. Alles Gute euch und immer schön dranbleiben.
Eure Silke