Hunde gesund ernähren – das solltest du wissen!

Du solltest folgendes wissen und dich ausführlich mit dem Hundefutter und der Ernährung beschäftigen, wenn

  • du dir für deinen Hund ein gesundes und langes Leben wünscht
  • du sicher sein willst, dass er ausgewogen und bedarfsgerecht ernährt wird

Denn einer der wichtigsten Bausteine für ein gesundes Hundeleben ist in der Tat die Ernährung. Sie hat großen Einfluss auf die Lebensqualität, die Vitalität und Gesundheit. Nicht zu vergessen, dass die Ernährung auch Auswirklungen auf das Verhalten deines Hundes haben kann.

Auf dem Bild sieht man einen vitalen Labrador, der freudig über eine Wiese rennt. Offensichtlich hat er viel Spaß dabei.
Ein Border Collie in seinem Element. Er fängt im Sprung eine Frisbee mit einer beeindruckenden Präzision. Ein Sporthund wie aus dem Bilderbuch.
Ein Labrador ist eine Wasserhund, was dieses Bild auf beeindruckende Weise zeigt. Er springt mit Elan und viel Sprungkraft von einem Steck ins Wasser. Hurra, ein wundervoller Moment.

Hunde sind Fleischfresser, oder?

Ursprünglich stammt der Hund vom Wolf ab und ist somit ein Fleischfresser (Karnivore). Neuere Studien zeigen, dass der Hund mit Ausbreitung des Ackerbaus im Gegensatz zum Wolf anfing, Kohlenhydrate als wichtige Nährstoffquelle aufzunehmen und zu verdauen. Dadurch haben sich die Hunde unserer Ernährungsweise angepasst und sich zu Allesfressern (Omnivoren) entwickelt. Daraus ergibt sich automatisch, dass eine reine Fleischfütterung nicht bedarfsdeckend ist und zu Mangelerscheinungen führen kann.

Alle Fellnasenbesitzer sollten sich deswegen intensiv mit der Hundeernährung auseinandersetzen und bestehende wissenschaftliche Erkenntnisse in die Futterplanung einfließen lassen. So gewährleistest du eine artgerechte Ernährung deines Hundes.

Aufbau des Verdauungstrakts

Der Verdauungsprozess ist der Kernprozess der Ernährung. Denn er ist hochgradig effizient darauf ausgelegt, die Nährstoffe aus der Nahrung zugänglich zu machen und für den Hund umzuwandeln. Hierfür durchläuft die Nahrung im Verdauungsprozess Schritt für Schritt den Verdauungstrakt.

Mundhöhle – Zerkleinerung des Hundefutters mit spezialisierten Zähnen

Speiseröhre – Muskelkanal zur Verbindung von Mund und Magen

Magen – Abbau der Nahrung durch Magensäure und Enzyme

Dünndarm – Hauptort für die Verdauung und Aufnahme von Nährstoffen

Dickdarm – Wasserentzug zur Stuhlbildung, Fermentation unverdauter Nährstoffe

Rektum und Anus – Ausscheidung – Kotabsatz

Auf diesem Bild sehen wir einen fressenden Hund, der Trockenfutter aus seinem Napf bekommt. Hundefutter kann trocken oder nass sein, oder aber auch in Form von Rohfleisch verabreicht werden.
Das Schaubild zeigt den kompletten Verdauungsapparat des Hundes. Angefangen bei der Mundhöhle über den Magen bis zum Anus.

Was passt zu meinem Hund?

Um eine individuell passende Ernährungsentscheidung zu treffen, sollten diese drei Punkte betrachtet werden:

Das Alter, die Rasse und die Größe des Hundes können Einfluss auf die individuellen Bedürfnisse haben. Welpen benötigen kleinere Portionen mehrmals verteilt über den Tag. Wohingegen kleinere Rassen andere Ansprüche haben als große Hunderassen.  Auch rassetypische Erkrankungen und das Alter sollten mit in die Überlegungen einbezogen werden. Ein Senior, der sich nicht mehr viel bewegen kann, benötigt deutlich weniger Energie als ein Jungspund, der nur so übersprudelt vor Energie.

Gesundheitliche Probleme wie Allergien, Übergewicht, Bauschspeicheldrüsenprobleme oder Unverträglichkeiten beeinflussen wie bei uns Menschen die Ernährungsbedürfnisse deines Hundes. Tausche dich hierzu bitte mit deinem Tierarzt oder einer spezialisierten Ernährungsberatung aus, damit die Gesundheit deines Hundes aktiv unterstützt wird.

Es ist eben wie bei uns Menschen: es gibt Aktive und Bequeme, es gibt junge und alte Hunde und es gibt sogenannte Gebrauchshunde, die einen Job erledigen (Rettungshunde, Diensthunde, Therapiebegleithunde usw.) Das Futter sollte daher immer auf das Aktivitäts-Level des Hundes ausgerichtet sein.

Silke Berges von der Hundeschule Hundeliebe auf der Insel Reichenau informiert: Es gibt ungefähr 350 unterschiedliche Hunderassen, die alle über rassespezifische Eigenschaften verfügen.

Wie sollte der Körperzustand meines Hundes aussehen?

Ein gesunder Ernährungszustand ist essentiell für die Lebensqualität des Hundes. Leider sehe ich sehr oft übergewichtige Hunde, die alleine aufgrund des Gewichts mit gesundheitlichen Beschwerden leben müssen. Das muss nicht sein, wenn man auf folgende Dinge achtet:

Alternativ kann man den Körperzustand gut beurteilen, wenn der Hund seitlich steht.  Die Taille sollte gut erkennbar sein. Hier ein Border Collie in perfekten Zustand.

Beispiele für gesund ernährte Hunde

Wie kann man den optimalen Körperzustand eines Hundes am Besten beurteilen? Aus der Vogelperspektive schaut man, ob die Taille gut erkennbar ist. Dabei sollten die Rippen nicht sichtbar sein, aber gut tastbar. Hier sieht man schön, wie dieser Dackel über eine deutliche Taillenzeichnung verfügt.

Der Körper eines gesunden Hundes mit gutem Ernährungszustand sollte eine gut erkennbare Taille haben und Rippen, die leicht zu fühlen, aber nicht sichtbar sind.

Einerseits kannst du dir die Taille und die Rippen von der Seite auf Augenhöhe des Hundes anschauen. Die Taille sollte zu sehen sein, aber keine Rippen erkennbar.

Anderseits kannst du auch die Perspektive ändern und von oben auf die Statur deines Hundes herunterschauen.

Beim Tierarzt gibt es oft auch Schaubilder, wie sich die Rippen unter deinen Händen anfühlen sollten. Frage einfach dort mal nach, ob es so etwas in deiner Praxis gibt oder frage auch das Fachpersonal nach seiner Einschätzung. Meist lügt auch die Waage nicht.

Ein glänzendes, dichtes Fell weist ebenfalls auf eine gute Ernährung hin. Ist das Fell deines Hundes stumpf, fettig oder riecht stark, kann dies auf einen Nährstoffmangel oder Unverträglichkeiten hindeuten.

Ein Hund, der gesund und munter ist steckt voller Energie und zeigt lebhaftes Interesse an seiner Umgebung. Ist dein Hund träge oder gar lethargisch, kann das auch auf Mängel hindeuten.

Weist dein Hund gar Verhaltensveränderung oder Auffälligkeiten auf, kann auch immer ein Ernährungsproblem dahinterstecken. Es lohnt sich immer, den Hund eine zeitlang intensiv zu beobachten und sich auch Notizen zu machen.

Womit kann ich meinen Hund füttern?

Es gibt mehrere Möglichkeiten, deinen Hund zu füttern. Jede dieser Möglichkeiten hat dabei ihre eigenen Vorteile und Nachteile. Letztendlich hängt die passende Variante von den Bedürfnissen des Hundes, aber auch von deinem eigenen Lebensstil ab.

Hier auf alle Fütterungsmethoden ausführlich einzugehen, sprengt den Rahmen. Aus diesem Grund füge ich eine Grafik hinzu, die dir alle Varianten aufzeigt. Gerne darfst du mich ansprechen, wenn du tiefergehende Informationen zu den einzelnen Fütterungsformen hast.

Wichtig:

Egal welche Form der Ernährung du für deinen Hund gewählt hast. Frisches Wasser muss dem Hund jederzeit frei zugänglich sein. Bitte tausche auch regelmäßig das Restwasser im Napf gegen Frischwasser aus.

Die Grundbegriffe der Hundeernährung sind Einzelfuttermittel, Mischfuttermittel, BARF, Kochen, Trockenfutter oder Nassfutter.

Gut zu wissen:

Alleinfutter müssen nach Maßgabe des Futtermittelrechts so zusammengesetzt sein, dass bei ausschließlicher Verwendung weder ein Mangel noch ein Überschuss an essenziellen Nährstoffen eintritt! (Das Wort Alleinfutter muss explizit auf der Verpackung deines Hundefutters ausgewiesen sein.)

Wie erkenne ich gutes Hundefutter?

Die Frage aller Fragen: Wie erkenne ich ein gutes Hundefutter? Das ist gar nicht so einfach, weil die Industrie hier viele Hintertürchen hat, um bei der Deklaration zu „mogeln“. Wichtig ist, dass du deinem Hund alle notwendigen Nährstoffe bereitstellst und diese seinem Energiebedarf entspricht.

Eine gesunde Hundeernährung sollte wie die menschliche Nahrungspyramide eine ausgewochene Mischung aus folgenden Komponenten enthalten:

Die Ernährungspyramide des Hundes ist der Unsrigen gar nicht so unähnlich. Sie zeigt die Proteinquelle, Obst und Gemüse, Fette, Ballaststoffe, Vitamine, Mineralien und Wasser.

Proteine sind wichtige Energie- und Eiweißlieferanten im Futter

Kohlenhydrate stellen Energie im Körper bereit

Fette liefern Kalorien und sind notwendig für Gehirn und Körper

Ballaststoffe zur Anregung Darmbewegung und somit die Verdauung

Vitamine und Mineralien für Knochengesundheit, Blutgerinnung, Stoffwechsel ect.

Wasser ist unabdingbar für fast alle Körperfunktionen

Worauf sollte ich beim Kauf eines Hundefutters achten?

Leider gibt es unterschiedliche Deklarationsmöglichkeiten, so dass den Futtermittelherstellern Tür und Tor geöffnet wird, ihr Futter attraktiver darzustellen, als es eigentlich ist. Damit du nicht auf diese Fallen hereinfällst, hier eine Übersicht der 3 häufigsten Tricks:

Falsche Versprechen auf der Vorderseite

Die Aufmachung der Futtersäcke locken beispielsweise mit den Schlagwörtern Lamm & Reis. Logischerweise denken wir dann sofort, dass das Futter zum Großteil aus Lamm als Proteinquelle und Reis als Kohlenhydratquelle besteht. Schaut man sich dann aber die Zusammensetzung an, sieht man, dass an erster Position Reis mit 53% angegeben ist. Somit ist der Hauptbestandteil des Futters Reis. Weiter steht in der Auflistung dieses Beispielfutters 25% getrocknetes Lammprotein. Hört sich gut an, aber das Protein kann von allen Teilen des Lamms abstammen. Es kann aus Muskelfleisch gewonnen sein oder aber auch ausschließlich aus Lamm-Hufen stammen. Ihr seht, es ist nicht klar ersichtlich, woraus das Lammprotein gewonnen wurde. 

Aufteilung von Zutaten, damit der Fleischanteil nach vorne rückt

Futtermittelherstellen teilen Zutaten auf, um die tierische Proteinquelle nach vorne zu rücken. Du sollst denken, dass das ausgewählte Futter einen großen Anteil an Fleisch enthält. Auch hier habe ich ein Futter genauer unter die Lupe genommen. Hier rückt das Geflügelprotein an die zweite Stelle der Deklaration, indem die Zutat Mais in die drei Unterzutaten Mais, Maisfuttermehl und Maiskleberfutter aufgeteilt wurde. In der Zusammensetzung steht dann Mais, Geflügelprotein (getrocknet), Maisfuttermehl, Tierfett, Maiskleberfutter, Weizen, Rübentrockenschnitzel. Daraus kann ich nur schlußfolgern, dass das Futter einen sehr hohen Maisanteil hat. Noch dazu in Kombi mit Weizen und Rübentrockenschnitzel. Das sind alles Füllstoffe, die dem Hund keinen Mehrwert bieten.

Irreführende Prozentangaben

In diesem Beispiel einer Futterdeklaration steht, dass das Futter Getreide (u.a. 4% Weizen) enthält. Das suggeriert, dass das Futter lediglich 4% Weizen enthält. Allerdings steht diese Position an der ersten Stelle, also ist es die Hauptzutat des Futters. Offen bleibt, was die anderen 96% Getreide ausmacht. Es ist völlig unklar, was in diesem Futter verarbeitet wird. Du hast überhaupt keine Ahnung, was du deinem Liebling täglich fütterst. 

Die Glühbirne weist immer auf einen Tipp rund um deinen Hund hin, die ich euch in der Hundeschule Hundeliebe auf der Insel Reichenau natürlich auch persönlich näherbringe.

Stelle dir vor dem Kauf eines Hundefutters folgende Fragen:

  • Was sind die ersten zwei bis drei Zutaten?
  • Werden alle Anteile deutlich genannt oder verschleiert?
  • Wie viele tierische Proteinquellen sind enthalten?
  • Wird auf günstige Füllstoffe wie Mais, Rübenschnitzel in großen Mengen verzichtet?
  • Enthält das Futter Zucker?
  • Enthält das Futter (viel) Getreide?

Futtercheck, damit auch dein Hund optimal ernährt wird

Du hast jetzt ganz viel über Futter, deren Inhaltsstoffe und Deklaration gehört und Verhaltensauffälligkeiten und möchtest jetzt wissen, wie gut dein Futter ist?

Stell dein Futter auf die Probe. Mein kostenloser Futtercheck zeigt dir schnell auf, wie gut dein Futter ist.

Dazu brauche ich ein paar Informationen über das derzeitige Hundefutter. Drücke gerne auf das Feld Futtercheck, beantworte die dortigen Fragen und du erhälst zeitnah deinen individuellen Futtercheck von mir. Damit auch dein Hund optimal ernährt wird.

Danke für dein Interesse

Es freut mich sehr, dass du bis zum Ende gelesen hast und du dich mit dem Thema Hundeernährung auseinandersetzt. Denn am Ende zählt, dass wir im Rahmen unserer Möglichkeiten versuchen, dem Hund ein gesundes Leben zu ermöglichen.

Deine Silke