Gefahr für Hundepfoten: Streusalz & Split
Winteridylle lässt die Welt erstrahlen. Über Nacht ist Neuschnee gefallen und hat die Welt in ein Winterwunderland verzaubert. Dein Hund flippt regelrecht aus vor lauter Vorfreude und schnappt bereits nach den ersten Schneeflocken? Es gibt nichts Schöneres für uns Hundebesitzer, wie die pure Freude zu sehen und zu erleben.
Leider birgt scharfkantiges Eis, Streusalz & Split auch Gefahren für die Hundepfoten. Zusätzlich trocknet die Heizungsluft auch die Haut des Hundes aus und der krasse Temperaturwechsel zwischen Drinnen und Draußen. Da fürs Wochenende ein richtiger Wintereinbruch gemeldet ist, möchte ich noch einmal für dieses Thema sensibilisieren.
Mit diesem Wissen und den Tipps kommt dein geliebter Vierbeiner auch bei Frost gut durch den Winter, denn schließlich hat er keine warm gefütterten Winterstiefel an den Füssen.
Was passiert durch das Streusalz
Jeder von uns, der bereits einmal in Meerwasser geschwommen ist, kennt das trockene Gefühl auf der Haut nach einem Bad. Bei Hunden ist das nicht anders. Das Streusalz trocknet die Haut an den Pfoten extrem aus und entzieht Wasser.
Läuft der Hund über hart gefrorene Naturflächen wie Erde oder Eisklumpen kann er sich kleine Verletzungen einfangen. Manchmal weißt die Hornhaut der Zehenballen dann kleine Risse auf. Dort kann das Salz eindringen und tut dem Hund sehr weh. Es juckt und der Hund möchte die ganze Zeit daran lecken oder knabbert sich regelrecht in einen Wahn. Dadurch nehmen sie das Salz leider auch noch innerlich auf und es kann zu Magen-Darm-Problemen kommen. Und natürlich wird die Entzündung dadurch nicht besser sondern verschlimmert sich.
Auf folgende Anzeichen solltest du achten:
Entzündungen in den Zehenzwischenräumen
tiefe Rissen in der Ballenhornhaut
Rote oder wunde Stellen an der Pfote
Ausgiebiges Pfotenlecken oder extremes Knabbern
Humpeln oder Trödeln während der Gassirunde
Salzverkrustete Pfoten und Krallen
Hund verweigert das Weiterlaufen
So kannst du deinen Hund schützen:
Die Pflege der Hundepfoten solltest du ganzjährig im Auge behalten, aber gerade in den kalten, frostigen Wintermonaten ist sie nahezu unvermeidbar. Achte darauf, dass das Fellhaar zwischen den einzelnen Ballen kurz ist. Gerade bei langhaarigen Rassen oder Rassen mit Locken musst du kürzen. Dazu kannst du mit einer Scherer oder einer Schermaschine die überstehenden Haare kürzen. Das Fell birgt sonst die Gefahr, dass sich darin Einsklumpen, Split oder Streusalz festsetzt. Zu Hause trocknet das Salz ein und der Hund beginnt wieder, wie wild zu lecken und zu knabbern.
Und wenn dir etwas komisch vorkommt, bitte ab zum Tierarzt. Es können sich im schlimmsten Fall auch Ekzeme bilden.
Vor dem Gassigehen:
Zum Schutz kannst du die Pfoten deines Lieblings mit entsprechenden Pflegeprodukten (Pfotenbalsam, Silber Creme, Vaseline, Hirschtalg oder Melkfett) einreiben. So verhinderst du, dass sich Eisklumpen, Schneematsch oder Streusalz zwischen den Ballen und Zehen festsetzen kann.
Bitte sei sparsam mit dem Pflegeprodukt deiner Wahl. Im Haus oder der Wohnung besteht zum einen erhöhte Rutschgefahr auf glatten Böden und zum anderen leckt sich der Hund das Produkt sonst von den Pfoten. Ich baue das bei meinem Hund abends auf, wenn er platt und eh müde ist. Erst streichle ich seine Pfoten und dann nehme ich einen Pfotenbalsam dazu. Meist döst er dabei ein und der Balsam kann gut einziehen und wirken.
Sollte die Pfote bereits leichte Rissen aufweisen, solltest du Pfotenschuhe einsetzen. Auch wenn der Hund zunächst komisch damit läuft, ist es der beste Pfotenschutz, den der Hund haben kann.
Während du Gassi gehst:
nimm ein feuchtes Tuch mit, mit dem du zwischendurch die Pfoten reinigen kannst.
meide stark gestreut Streckenabschnitte wie Straßen oder Gehwege
im Zweifel trage deinen Hund über gesalzene Abschnitte
wenn Schnee liegt, kannst du auch damit zwischendurch die Pfoten reinigen
überlege dir schon im Vorfeld, welche Wege weniger betroffen sind
Pfotensocken oder Pfotenschuhe können durchaus eine Alternative sein
Wieder zu Hause:
Ich habe es mir angewöhnt, vor der Wohnungstür mit einem feuchten Tuch (Waschhandschuh, eine kleine Schüssel mit lauwarmen Wasser etc) die Pfoten und Zwischenräume zu reinigen, bevor der Hund in die Wohnung darf. Sonst fängt er schon mit Lecken an, bis ich meine Schuhe ausgezogen und meine Mütze, Jacke, Handschuhe und den Schal verräumt habe.
Sobald ich soweit bin, unterziehe ich die Pfoten einem ausgiebigen Check:
- habe ich alle Schnee- und Eisklumpen entfernt?
- hat sich Streusalz oder Split im Fell verfangen?
- besteht der Verdacht, dass der Hund sich einen Fremdkörper eingetreten hat?
- gibt es rissige Stellen?
- ist die Pfote gerötet oder wund?
Zur Reinigung der Hundepfoten gibt es auch spezielle Pfotenreiniger. Persönlich habe ich damit noch keine Erfahrung, möchte aber der Vollständigkeit halber darauf hinweisen. Hier gibt es eine Empfehlung der Stiftung Warentest.
Wenn ich mir sicher bin, dass nichts mehr in den Zehenzwischenräumen hängt, reibe ich die Pfote nochmals mit Pfotenbalsam ein.
Wenn die Pfote wund ist, kannst du zu Hause ein Wundbad aus Kamille und Eichenrinde, erhältlich in der Apotheke, herstellen, da das Wundbad gegen Entzündungen wirkt und juckreizstillend ist. Im Zweifel bitte immer zum Tierarzt – vor allem, wenn der Verdacht besteht, dass sich ein Fremdkörper eingetreten hat.
Jetzt könnt ihr den Winter genießen
Warm einmummeln und raus in den Schnee. Was gibt es Schöneres? Für mich ist eine Schneewanderung mit Hund mit nichts zu toppen.
Habt einfach Spaß zusammen. Vielleicht habt ihr ja auch tolle und lustige Schneebilder? Zeigt doch mal.
eure Silke