Wer ist Silke Berges – lerne mich kennen
Du möchtest gerne mehr über mich wissen?
Gerne erzähle ich dir mehr über mich und darüber, wie ich zu der Person wurde, die ich heute bin: eine selbständige Einzelunternehmerin, die ihre Leidenschaft, die Liebe zum Hund als Berufung erkannt und umgesetzt hat. Auch wenn der Weg manchmal Umwege nimmt oder eine Kreuzung innehalten lässt, um zu überlegen, welche Richtung man einschlagen soll, es ist und war eine der besten Entscheidungen meines Lebens.
Weitere Meilensteine in dieser Hinsicht waren der Umzug an den Bodensee und auf meinen Mann zu treffen, ihn lieben zu lernen und zu heiraten. Vor allem, dass ich es nach 15 Jahren geschafft hatte, ihn davon zu überzeugen, dass wir einen Hund aufnehmen. 48 Stunden nach dem Einzug von Skipper konnte er sich schon kein Leben mehr ohne Hund vorstellen. Nur Tiere schaffen es in so kurzer Zeit, sich einen festen Platz im Herzen zu erobern.
Fangen wir von vorne an
Warum ich Hunde so sehr ins Herz geschlossen habe, weiß ich nicht. Allerdings faszinieren mich Hunde seit frühester Kindheit. Das liegt sicher auch an meinen treuen Begleitern, die ich euch gerne näher vorstellen möchte. Ich hoffe sehr, jede Vorstellung meiner Hunde vermittelt euch, wie sehr sie mich geprägt haben und was sie mir bedeuten.
Meine treuen Begleiter
Meine treuen Begleiter auf vier Pfoten sind immer an meiner Seite. Trotz der Flügel, die bis auf Floki bereits alle tragen, sind sie auf Schritt und Tritt dabei. Immer wieder schleichen sie sich in meine Gedanken, mal muss ich lachen, manchmal kullern auch Tränen. Sie haben große Pfotenabdrücke in meinem Herzen hinterlassen und ich trage sie wie einen wertvollen Schatz immer bei mir.
Eins ist sicher: die reinste, ehrlichste und bedingungsloseste Form der Liebe bekommen wir von unseren Hunden geschenkt.

Jessi

Flora

Assi

Jack

Skipper

Floki
Jessi – reinrassige Straßenpomeranze
So kam es auch, dass die erste Hündin durch mich ihr Zuhause fand. Rückblickend betrachtet war ich wohl ein taffes Mädchen und meine Eltern hatten sicher mit meiner Eigenständigkeit so manches Mal ihre liebe Not mit mir. Die lieben Kinder sag ich da nur. Danke Mama und Papa, dass Jessi einziehen durfte. Ihr seid die Besten!
Denn Jessi war keine Entscheidung des Familienrats, sondern schlichtweg meine. Mit 6 Jahren wohlgemerkt!
Unsere Nachbarn haben eher unfreiwillig Welpen bekommen und wo zieht es ein Mädchen nach der Schule immer hin? Naja, zu den Welpen. Nach 2-3 Besuchen hatte ich Jessi ihren Namen gegeben und resolut behauptet, dass Jessi zu uns kommt. Ich war mir da zu 100% sicher.
Tja, du ahnst es schon, nach 9 Wochen klingelte es an der Tür und die Nachbarin fragte meine Mutter, wann wir denn nun endlich mal den Welpen abholen. Es wäre an der Zeit und sie würde sich freuen, wenn wir Jessi in den nächsten Tagen abholen kommen. Zum Glück habe ich großartige Eltern, die sich die Blösse nicht geben wollten und so zog Jessi noch am selben Tag bei uns ein. Wir hatten keinen Napf, keine Leine oder ein Halsband – nichts.
Allerdings war dann die Auflage, dass ich mit Jessi Gassi gehen muss. Trotz meines Alters habe ich das durchgezogen und mich täglich mit ihr beschäftigt, getobt, gespielt, geschmust und ich bin gelaufen. Für mein Alter waren das manchmal schon kleine Wanderungen.
Jessi, du hast mich in die Welt der Hunde eingeführt. Danke, du süßer kleiner Schatz. Pass gut auf alle anderen auf bei dir da oben im Himmel.




Flora – stolze Schönheit
Diese Schönheit namens Flora kam aus dem Tierschutz zu uns in die Familie. Tierschutz war zur damaligen Zeit gleichzusetzen mit ausgesetzen Tieren. Flora wurde mit ihren zwei Geschwistern in einem Jutesack ausgesetzt unf mitten im Wald gefunden. Zum Glück haben Wanderer die Kleinen schnell gefunden und so wurden sie zum medizinischen Check-up schnell dem Tierschutz übergeben.
Nach einigen Tagen im Tierheim durfte Flora bei uns einziehen. Sie war eine entzückende junge Dame, ganz sicher mit einem Schäferhund-Gen in sich. Leider war sie extrem schreckhaft und ängstlich bei lauten Geräuschen. Zur damaligen Zeit wussten wir alle nicht so viel darüber, Silvestervorbereitung – was ist das?
Ein dreiviertel Jahr später war Silvester und unsere tolle Flora ist bei den ersten Böllern in Panik davongerannt. Chips gab es damals noch nicht, Tasso oder Findefix waren schlichtweg noch nicht gegründet und wir wussten nicht, wo sie war. Mehrere Tage haben wir mit Suchen verbracht, aber nichts. Keine Spur von ihr.
Ein halbes Jahr später erfuhren wir durch Zufall, dass Flora in ihrer Panik über 20 km Flucht auf sich genommen hat. Vermutlich immer weiter angetriggert durch weiteres Feuerwerk in dieser Silvesternacht. Umso mehr freuten wir uns, dass sie auf einem Gehöft weit außerhalb aller Dörfer ein neues Zuhause gefunden hat. Die dortige Familie hatte Hundeerfahrung und gleich erkannt, dass Flora Zuflucht suchte. Sie nahmen sie auf und ich bin sicher, sie hatte ein tolles Zuhause.
Denn auch das ist Tierliebe oder Hundeliebe: Loslassen, wenn man erkennt, dass der Hund nicht nochmal hin- und hergezogen werden sollte. Flora hatte dort ein tolles Hundeleben!
Assi – Herzdame meines damaligen Freundes
Mein erster Freund hatte während unserer langjährigen Beziehung diese wunderhübsche Schäferhündin namens Assi. Bei ihr hatte ich bereits das Alter, um wirklich mit ihr zu agieren, zu spielen und zu Laufen. Und wir waren stundenlang mit ihr unterwegs und haben viel erlebt.
Anhand meiner Kleidung könnt ihr vielleicht schon erahnen, wir befinden uns Mitte/Ende der 80iger Jahre. Die Föhnwelle spricht auch eindeutig dafür.
Zu dieser Zeit waren Hunde oft noch in einem Zwinger statt im Haus untergebracht. Auch Assi lebte in einem Zwinger, den ich zusammen mit meinem Freund und dessen Vater selbst gebaut hatte. Sie hatte eine schöne, mannshohe und gut isolierte Holzhütte mit gepolstertem Bett zum Zurückziehen und sehr viel Freilauffläche innerhalb des Zwingers. Ihrer Art entsprechend hat sie auch gerne die Aufgabe des Bewachens übernommen, ohne aber je aggressiv gewesen zu sein.
Ich bin sehr froh, dass die Hunde heute zusammen mit uns im Haus leben, aber Assi war weder unglücklich, noch unzufrieden in der Zwingerhaltung. Sie hat viel Zuneigung und Aufmerksamkeit bekommen und sie wurde artgerecht ausgelastet während ihrer Spaziergänge, die eher Wanderungen glichen. Ganz klar, sie hatte ein gutes Hundeleben.
Spätestens durch diese wunderbare Hundedame war klar, ich möchte irgendwann einem Hund ein Zuhause geben. Egal wann, aber der Tag würde kommen.
Diese Gewissheit verdanke ich dir liebe Assi!




Jack – Pfötchenhalter durch und durch
Jack oder von mir meist liebevoll Jacomo genannt hat auch einen ganz besonderen Weg zu uns genommen. Anfang der 1990-Jahre sind wir als Familie umgezogen in ein Haus mit vermieteter Souterrain-Wohnung. Während der Renovierungsarbeiten haben mein Papa und ich plötzlich aus dem Keller dieser Wohnung ein Wimmern wahrgenommen. Da Jessi zu Hause war, sind wir auf die Suche nach diesem Wimmern gegangen.
Im kalten Keller saß im Dezember ein entzückendes Wollknäuel, bei dem man weder den Anfang noch das Ende erkennen konnte, weil er freudig auf uns zugerast kam. Es war ein süßer, kleiner Welpe mit ca. 10 Wochen, die der Mieter aus der damaligen Tschechoslowakei mitgebracht hatte. Im Keller war lediglich ein kleines Schälchen Wasser und etwas Trockenfutter. Keine Decke und du kannst dir denken, es war alles voller Unrat in Form von Kot und Urin. Klar, bei so einem kleinen Wurm.
Über den Tierschutz haben wir Jack retten lassen, im wahrsten Sinne. Denn durch die Kälte litt er an einem Nabelbruch und er hätte nicht mehr lange durchgehalten. Bereits während seiner Rettung haben mein Papa und ich beschlossen, dass Jack bei uns bleibt. So schnell kommt man manchmal auf den Hund.
Jack hat uns sein ganzes Leben lang spüren lassen, dass wir seine Lebensretter waren. Ich konnte wirklich alles machen, ihn auf dem Arm rumtragen wie ein Baby. Er hat alles mitgemacht. Am wichtigsten war ihm aber, abends bzw. nachts mit ihm Pfötchen zu halten. Also hing mein Arm nachts aus dem Bett, er legte seine Pfote in meine Hand und alle waren happy.
Jacomo, vom ersten Moment habe ich dich ins Herz geschlossen, dort bleibst du für immer.
Skipper – mein Alles-auf-den-Kopf-Steller
2014 fing ich in einem Unternehmen auf der Reichenau an, in dem auch Bürohunde erlaubt waren. Damit war für mich klar, endlich ist die Zeit für einen eigenen Hund gekommen.
Aber ich musste zuerst meinen Ehemann von der Anschaffung eines Hundes überzeugen. Im Sommer 2018 waren wir zu Besuch bei Freunden, die sich im Mai einen Welpen geholt hatten. Klein Fusselchen, wie ich ihn liebevoll nenne, wuselte die ganze Zeit um uns herum und mein Mann hatte großen Spaß mit dem kleinen Kerlchen. Natürlich habe ich das schamlos ausgenutzt und Ende August eine Hundetrainerin angerufen und um eine Anschaffungsberatung gebeten. Schnell sind wir auf den Labrador gekommen und der Zufall wollte es, dass über diese Hundetrainerin die Vermittlung unseres Skippies stattfand. Skipper sollte Blindenführhund werden. Sollte! Er war viel zu charakterstark, um sich so weit unterzuordnen und 24/7 den Job eines Blindenführhundes zu übernehmen. So war es Mitte September 2018 dann endlich soweit und unser 16-Monate alter Labrador Skipper zog ein.
Mit ihm haben wir einen willensstarken Charakterhund erhalten, der im Alltag viele lustige, aber auch respektlose Ideen entwickelte und mich schnell an meine Grenzen brachte. Er maßregelte mich, schnappte mich ab und brachte mich an den Rand der Verzweiflung. Und von wegen Bürohund. Er hat sich aufgeführt wie Rambo zu seinen besten Zeiten. Schnell war klar, hier kommen wir alleine nicht weiter. Wir haben zwar Hilfestellungen mit Skippie erhalten und das rüpelhafte Verhalten mir gegenüber war schnell vom Tisch. Über die Zeit waren wir dann noch in einer anderen Hundeschule und wurden dort durch die Situationen geführt und konnten so Alltagssituationen gut meistern lernen. Ich habe mich dadurch so tief in das Thema Hundeerziehung eingearbeitet, dass die logische Schlussfolgerung die Ausbildung zur Hundetrainerin war.
Das alles hast du, mein geliebter Skippie, auf den Weg gebracht. Vielleicht war das deine Aufgabe, denn dein plötzlicher Unfalltot mit gerade einmal 5 Jahren lässt mich noch heute sehr traurig werden. Du wolltest nicht sterben, du hast nicht verstanden, was passiert ist und warum du nicht mehr aufstehen konntest. Aber ganz du, hast du dich mit einem letzten Blick von mir und meinem Mann verabschiedet, bevor du deine wunderschönen, bernsteinfarbenen Augen für immer geschlossen hast. Tagelang konnte ich nicht schlafen, nichts essen und war innerlicht total unruhig, so sehr habe ich dich vermisst. Erst, als wir deine Asche im Krematorium abgeholt haben, wurde ich wieder ruhiger. Du warst wieder zu Hause bei uns.
Trotzdem vermisse ich dich jeden einzelnen Tag, du warst so ein toller Hund. Wer dich kannte, hat mit uns um dich geweint, mehr muss man nicht sagen.






Floki – mit Riesenpfötchen mitten ins Herz
Dieser süße kleine Welpe, der mit seinen Riesenpfötchen mitten in unsere Herzen gestapft ist, hat nach seinem Einzug im Oktober 2022 unser Leben direkt auf den Kopf gestellt. Wie schnell man doch vergißt, wie anstrengend die Welpenzeit ist. Zum Glück, sonst hätte man ja immer nur einmal im Leben einen Welpen. Floki hat Vollgas gegeben, seine spinnigen 5 Minuten am Abend dauerten bei ihm schon mal 3 Stunden. Er hat den Geduldsfaden mehr als einmal zum Reißen gebracht und auch das Nervenkostüm war öfter mal überstrapaziert. Warum ich das schreibe? Weil auch eine Hundetrainerin nur eine Hundebesitzerin ist. Auch wir kommen an unsere Grenzen, brauchen Unterstützung oder können gewissen Situationen beim eigenen Hund nicht neutral bewerten. Denn wir leben mit diesem Hund zusammen und lieben ihn einfach.
Floki ist ein arbeitswilliger Labrador (Fieldtrailer) und genau das zeigte er von Anfang an. Er wollte immer etwas zu tun haben, war mit Konzentration und Eifer bei der Sache und zeigt auch großen Ehrgeiz. Früh habe ich angefangen, ihn Gegenstände suchen und apportieren zu lassen. Da er solch eine Freude an diesen Aufgaben hatte, bin ich im Alter von 7 Montaten mit Floki in die Rettungshundestaffel des DRK Konstanz eingetreten. Seitdem befinden wir uns als Team in der Ausbildung zum Mantrailer und haben eine tiefe Bindung miteinander durch das erforderliche, gegenseitige Vertrauen aufgebaut. Den Eignungstest haben wir im Juni 2024 bestanden und bereiten uns gerade auf die Prüfung vor. Die Vorstellung, dass wir einmal ein Menschenleben retten können, motiviert uns im Training und entschädigt für den ganzen ehrenamtlichen Zeitaufwand.
Ich bin sehr gespannt, welche Erlebnisse und Abenteuer in den kommenden Jahren mit Floki auf mich warten. Aber ich bin sicher, dass auch er ein Gamechanger für mich ist, der eine Aufgabe hat.
Floki, anfangs liebevoll Terrorzwerg von mir genannt, du hast dich zu einem tollen Rüden entwickelt. Auch wenn wir noch ein paar Herausforderungen vor uns haben, bin ich stolz auf dich. Die Hürde mit den Hormonen nehmen wir zusammen auch noch.
Du bist ein wunderbarer Hund, der uns von Skippie geschickt wurde. Er hat uns bei fünf Besuchen fünf mal einen Regenbogen geschickt. Das war für uns ein eindeutiges Zeichen, dass Skippie dich gut findet.
Floki, du bist total anders und manchmal Skipper doch so ähnlich.
Ich freue mich auf unsere gemeinsame Reise.
Hundebisse inklusive
Bisher habe ich euch meine tollen treuen Begleiter auf vier Pfoten vorgestellt. Allerdings gab es da auch noch die Hundebegegnungen der etwas anderen Art. Nämlich in Form von Angriffen und Bissen. Insgesamt wurde ich viermal gebissen in meinem Leben. Bei drei von vier Bissen haben die Hunde artgerecht gehandelt. Wie das, fragst du dich?
Mit 6 vom Schäfi in den Kopf gebissen
Mit 6 Jahren war ich im Urlaub zu Besuch auf einem Bauernhof in Schweden. Die dort lebende Tochter war in meinem Alter und natürlich haben wir miteinander gespielt. Cowboy und Indianer (ja, so nannten wir es damals) mit einer Wäschespinne als Marterpfahl. Die kindliche Fantasie kennt keine Grenzen. Als ich am Marterpahl stand und um Hilfe gerufen habe, war es dem Hofhund (!) völlig egal. Nicht aber, als wir die Plätze getauscht hatten. Die Tochter schrie um Hilfe und der Hund hat ihr diese gegeben. Er hat mich umgerannt, stand mit seiner riesigen Pfote auf meinem Auge und hat mich in den Kopf gebissen. Bis die Erwachsenen merkten, dass da kein Spielschreien mehr ist, sondern tatsächlich etwas passierte, war ich natürlich schon Blutüberströmt. Eigentlich das Todesurteil für den Schäferhund. Aus heutiger Sicht verstehe ich natürlich, dass die Hofbesitzer keinen Hund behalten wollten, der Kinder angreift. Er sollte noch am selben Tag erschossen werden vom ortsansässigen Förster (wir sind im Jahr 1978). Bevor du jetzt aufschreist: ich habe das verhindert. Nach meiner Rückkehr vom Arzt habe ich mich zum Hund gesetzt, mit ihm gekuschelt und ihn gestreichelt. Sie sagten damals zu mir, ich solle mich verabschieden, weil der Hund später erschossen wird. Meine Antwort? Dann müsst ihr auch mich erschießen. Er durfte leben – zumindest, solange wir dort Urlaub gemacht haben. Und ich habe jeden Tag mit ihm gespielt.
Wesensveränderung durch einen Tumor
Dann wurde ich noch durch mein T-shirt und den BH in die Brust gebissen. Das war der Familienhund meiner Freundin. Ich kannte sie jahrelang und nie, aber auch wirklich nie war sie aggressiv. Und von einem Tag auf den anderen war sie völlig verändert. Nach dem Beißvorfall mit mir ging es ab zum Tierarzt und dieser diagnostizierte leider einen Gehirntumor. Inoperabel und vermutlich auch sehr schmerzhaft. Dieser Tumor hat auf sie negativ eingewirkt und führte zu dem Angriff gegen mich. Warum schreibe ich das so ausführlich? Weil immer sehr schnell geurteilt und verurteilt wird anstatt sich erst einmal mit den Fakten auseinanderzusetzen.
Unerzogener Kleinhund
Der dritte Biß ereilte mich während ich im Service in einem Restaurant arbeitete. Unter der Eckbank saß ein kleiner Malteser und als ich mich dem Tisch näherte, biß er mir in den großen Zeh. Und zwar so, dass es sichtbar geblutet hat und ich im Nachgang zum Arzt mußte, um mir eine Tetanusspritze abzuholen. Warum auch immer mich dieser Hund angegriffen hat, es war egal. Aber die Reaktion der Hundebesitzerin hat mich wirklich auf die Palme gebracht. Warum? Es war ihr schlichtweg egal. Keine Entschuldigung! Nichts. Nicht einmal, als meine Chefin an den Tisch kam und sie darauf angesprochen hat, hat die Dame reagiert. Leider ist das eine Entwicklung, die sich immer mehr ausbreitet. Sehr schade, weil gegenseitige Rücksichtnahme und Respekt sehr wertvolle Eigenschaften sind.
Arbeitsunfall
Der vierte Hundebiß war der erste Arbeitsunfall als Hundetrainerin. Der Hund wurde während eines Coachings von einem Familienmitglied in die Enge getrieben und körpersprachlich bedroht. Ich bin dazwischen und dann war einfach mein Unterarm dazwischen. Der Hund hing mir im wahrsten Sinne des Wortes am Arm. Noch dazu hat er als Welpe keinen Menschen kennengelernt oder schlichtweg keine guten Erfahrungen mit ihnen gemacht. Die Zündschnur ist sehr niedrig, aber mit viel Training, Konsequenz an der richtigen Stelle und ganz viel Geduld entwickelt er sich prächtig.
Trotzdem liebe ich Hunde
Sicher fragt ihr euch, warum ich Hunde nach diesen vier Beißattacken immer noch oder trotzdem so sehr liebe?
Ganze einfach, weil die Hunde im Grunde nichts vorsätzlich falsch gemacht haben. Aus Hundesicht war deren Reaktion immer logisch und als Kind habe ich das intuitiv begriffen.
Wir haben Hunde domestiziert, damit sie uns und unser Hab und Gut beschützen. Dieses Verhalten ist tief in der DNA des Hundes verankert und wir sollten lernen, Hunde zu lesen und zu verstehen, statt vorschnell zu verurteilen.
Oft entstehen Beißvorfälle aus ganz doofen Situationen heraus und es ist nur zu menschlich, dass wir immer durch unsere Brille auf den Vorfall schauen. Ich setzte mir die Hundebrille auf und bin quasi der Dolmetscher und Fürsprecher der Hunde und versuche euch, Verhaltensweisen näher zu bringen und auch menschliches Fehlverhalten zu korrigieren.
Beugt sich beispielsweise ein Mensch von oben über den Kopf eines Hundes, zeigt der Mensch aktives Drohverhalten gegenüber dem Hund. Zur Krönung wird dann noch mit der flachen von oben auf den Kopf getätschelt. Da sind Hände und Finger immer in Gefahr! Lasst sowas sein und nähert euch nicht vornübergebeugt einem Hund. In den meisten Fällen ist es am Besten, sich seitlich zu nähern, den Hund schnuppern lassen und erst einmal schauen, wie der Hund reagiert. Nicht jeder Hund möchte angefasst werden – ich im übrigen auch nicht!

Fortsetzung folgt…
Eigentlich wollte ich in diesen Blogbeitrag noch viel mehr über mich informieren. Was macht mir neben den Hunden noch Spaß oder sind Hobbies von mir. Wie kann ich mich erden und neue Kraft tanken und noch so vieles mehr.
Meine Hunde sind es mir Wert, ihnen einen ganz eigenen Beitrag zu widmen. Denn ihre Liebe war und ist rein, bedingungslos und herzerwärmend. Da gibt es keine Heuchelei, Lügerei oder gar Bauchpinselei. Mehr Ehrlichkeit gibt es nicht. Noch dazu halten die Hunde uns den Spiegel vor, denn sie nehmen all unsere Emotionen wahr und reagieren entsprechend darauf. Mache ich beispielsweise mein eigenes Ding und habe zufällig den Hund dabei, darf ich micht nicht wundern, wenn auch er sein Ding macht. Simpel heruntergebrochen, aber wahr.
Das war meine Reise mit meinen Hunden bis zum heutigen Tag. Daneben gab es noch drei Katzen, mit denen ich mein Leben geteilt habe. Pippi, Sammy & Tequila…auch ihr habt alle Flügel und wartet mit den Hunden auf mich.
Silke