Welpe abholen
Der große Tag ist gekommen, dein Welpe zieht ein
Den Welpe abholen – der große Tag ist gekommen, dein Welpe zieht endlich ein. Du kannst es kaum erwarten, hattest vor Aufregung eine schlaflose Nacht und freust dich riesig auf das neue Familienmitglied.
Für deinen Welpen sieht das leider ganz anders aus, denn mit der Abholung ändert sich für das Fellknäul alles. Vor allem wird dem Welpen die Mutter und seine Wurfgeschwister fehlen. Aber auch die Menschen, die ihm vom ersten Tag seines Lebens begleitet haben, bleiben zurück. Kurzum, alles was er bisher in seinem Leben kennengelernt hat, ist schlagartig weg. Alles ist neu für ihn, neue Menschen, neue Gerüche, neue Umgebung. Das kann Angst machen und den kleinen Racker verunsichern und er kann sich nicht einmal hilfesuchend an seine Mama pressen oder bei den bisherigen Bezugspersonen Schutz suchen.
Jetzt ist es an dir, deinem Welpen das Eingewöhnen zu erleichtern.
Den Abschied erleichtern
Sicher planst du vor der Abholung einen Besuch bei deinem Welpen. Ein seriöser Züchter wird Besuche vor der Abholung sogar begrüßen, wenn nicht gar erwarten. Nimm eine Decke oder ein ausgedientes Handtuch mit zum Züchter. Wenn der Tag des Abschieds gekommen ist, hat dein Hund etwas, das einen vertrauten Geruch hat und ihm Sicherheit vermitteln kann. Während der Fahrt kann dein Welpe auf dieser Decke oder diesem Handtuch kuscheln und in den ersten Tagen auf seinem Schlafplatz oder in der Hundbox darauf liegen. Der Geruch wird im helfen, zur Ruhe zu kommen.
Mit diesem Tipps meistert ihr die Abholung souverän
Es macht Sinn, den Welpen vormittags zu sich nach Hause zu holen, damit er den ganzen Tag Zeit hat, sich an sein neues Zuhause zu gewöhnen. Gerade in der Nacht, wenn es ruhig um ihn wird, könnte er sich einsam führen und zu jammern beginnen.
Auf jeden Fall empfehle ich dir, eine Begleitperson mitzunehmen, um deinen Welpen nach Hause zu holen. Idealerweise fährt diese Person sogar, so dass du dich von Anfang an um deinen Liebling kümmern kannst. Ansonsten muss der süße Fratz in die Transportbox während der Fahrt.
Plane bei einer längeren Strecke stündlich eine Pause ein, in der sich der Welpe lösen kann. Dabei sollte ihm auch immer frisches Wasser zum Trinken angeboten werden. Packe deshalb auch ein Geschirr, eine Leine und einen Napf mit ein. Ausreichend Wasser darf selbstverständlich auch nicht fehlen.
Dein Welpe ist unter Umständen nicht ans Autofahren gewöhnt. Da es den Kleinen schnell übel werden kann und sie sich übergeben, empfiehlt es sich, den Welpen vor der Abholung nicht zu füttern. So vermeidest du eine negative Verknüpfung mit dem Autofahren.
Bedenke, dass dein Welpe so aufgeregt sein kann, dass er im Auto Pipi macht. Leg dir deshalb Welpenunterlagen zu. So bleibt zumindest dein Schoß trocken während der Fahrt. Die Unterlagen sind auch bis zur Stubenreinheit perfekt für die Transportbox.
Außerdem empfehle ich dir auch eine Tüte, eine Küchenrolle oder alte Lappen mitzunehmen. Damit bist du für alle Eventualitäten bestens gerüstet. Kotbeutel solltest du natürlich auch griffbereit haben.
Ankunft des Welpen bei dir zu Hause
Auch wenn alle Familienmitglieder und Freunde den süßen Welpen sofort begrüßen möchten, bedenke bitte, dass der Tag, den du dir so sehr herbeigesehnt hast, für den Welpen die Trennung von der Mutter und den Geschwistern bedeutet.
Alles Gewohnte ist nicht mehr da, alle Gerüche sind neu, selbst die Menschen sind nicht die vertrauten Bezugspersonen. Bereite daher keinen großen Bahnhof zu Hause vor. In den nächsten Tagen und Wochen bleibt genügend Zeit, um den Welpen zu besuchen. Mach bitte auch am ersten Tag keine Fotos – schon gar nicht mit Blitz. Auch dafür bleibt ein ganzes Hundeleben Zeit.
Konzentriere dich voll und ganz auf deinen Hund und versuche, ihm die Trennung so leicht wie möglich zu machen und ihm seine Unsicherheit zu nehmen. Um von Anfang an eine gute Bindung zu deinem Welpen aufzubauen darfst du ausgiebig mit ihm spielen und seine neue Umgebung erkunden.
Vermutlich habt ihr eine Autofahrt hinter euch. Zeige deinem Welpen erst einmal den Platz, an dem er in Zukunft sein Geschäft verrichten soll. Das kann eine Stelle im Garten sein oder die nächstgelegene Grünfläche, die du schnell erreichen kannst. Jetzt ist Geduld gefragt, denn viele Welpen sind so aufgeregt und überfordert mit den neuen Einflüssen, dass sie sich gar nicht lösen können. Gib ihm Zeit und warte geduldigt, bis er sein Geschäft erledigt hat.
Kennenlernen des neuen Heims
Jetzt darf dein Welpe sein neues zu Hause kennenlernen. Damit beginnt quasi die Eingewöhnung. Lass ihn seine neue Umgebung in Ruhe erkunden oder beobachten und fordere ihn zu nichts auf. Wenn er deine Nähe sucht, streichle ihn behutsam und vorsichtig. Meist hilft es, wenn du dich zu ihm auf den Boden setzt. Vielleicht kuschelt er sich auch direkt bei dir ein und fällt in einen erschöpften Tiefschlaf. Körperkontakt, Ruhe und Geduld bilden die Basis für die Bindung und das Vertrauen zwischen euch.
Bitte nimm dir ausreichend Zeit für deinen Welpen, denn er sollte am Anfang auf keinen Fall alleine sein. Wenn die neue Bezugsperson ihn jetzt auch noch „verlässt“, kann das traumatische Folgen haben. Bitte plane mindestens 2 Wochen für die Eingewöhnung ein, besser sind 4 Wochen.
Gratis Tipp: Nach den ersten Nächten weist du dann auch, warum du den Urlaub selber gut gebrauchen kannst.
Der Ruheplatz deines Welpen
Dein Welpe schläft und döst ca. 20 bis 22 Stunden. Daher ist es enorm wichtig, den richtigen Ruheplatz im Wohnbereich zu finden. Selbstverständlich muss er zu jeder Zeit frei zugänglich sein. Ebenso solltest du darauf achten, dass es ein warmer, kuscheliger Platz ist, an dem es nicht zieht oder der von der Sonne den ganzen Tag angestrahlt wird.
Der Ruheplatz sollte nicht direkt vor der Tür sein oder an einer stark frequentierten Stelle. Betrachte den Ruheplatz aus Sicht des Welpen. Wo würdest du liegen wollen, wenn du deine Ruhe haben möchtest?
Alle im Haushalt lebenden Personen – insbesondere Kinder – sollten die Ruhezone des Welpen respektieren und ihn dort vollkommen in Ruhe lassen. Bereite Kinder bitte schon vor dem Einzug des Welpen darauf vor. Wenn die Kinder noch sehr klein sind, kann auch eine Box sinnvoll sein. Die Wände schotten den Welpen ab und er ist nicht so leicht zugänglich für die Kleinkinder. Das schützt nicht nur den Welpen, sondern auch deine Kinder. Milchzähne eines Welpen können ganz schön weh tun.
Wo sollte der Welpe nachts schlafen?
Bei der Frage nach dem idealen Schlafplatz scheiden sich die Geister. Soll oder darf der Welpe mit ins Bett oder auf gar keinen Fall. In der Wurfkiste kuscheln und stapeln sich die Welpen übereinander und an die Mutterhündin. Insofern liegt es eigentlich auf der Hand, dass sich der Welpe am Wohlsten bei dir im Bett oder zumindest ganz nah dran fühlt. Er spürt deinen Herzschlag, hat die Wärme und Nähe, die er von seinen Wurfgeschwistern gewohnt ist und schläft viel ruhiger.
Ich persönliche befürworte in den ersten Wochen das Schlafen des Welpen im Bett. Nicht nur für den Welpen hat dies Vorteile. Durch die Geborgenheit in deiner Nähe wird er deutlich ruhiger und entspannter schlafen als alleine in einer Box oder seinem Bettchen. Er wird weniger wach werden und dadurch wird deine Schlafphase auch deutlich länger.
Warum? Die meisten Welpen werden kurz wach, suchen nach der Mama und den Geschwistern und schlafen direkt wieder ein. Ohne direkten Körperkontakt werden sie wach, kennen sich nicht aus, fühlen sich allein und werden dadurch unruhig und dadurch erst so richtig wach. Das heißt dann für dich, aufstehen und mit dem Hund rausgehen.
Im Hinblick auf die Stubenreinheit lohnt sich die Überlegung, ob der Hund mit ins Bett darf allemal. Selbstverständlich kann man das nach der Eingewöhnung wieder ändern. Und keine Angst, der Welpe erlangt dadurch keine Weltherrschaft wie oft vermutet.
Eine Box oder Kiste neben dem Bett
Du möchtest den Hund nicht mit ins Bett nehmen? Das ist völlig in Ordnung. Richte dem Welpen eine Box oder eine Kiste, aus der er alleine nicht herauskommt. Da Hunde nur sehr ungern auf ihrem Schlafplatz pinkeln oder koten, wird der kleine Racker versuchen, aus der Box oder der Kiste zu kommen, um sich zu lösen. Gerade in den ersten Nächsten empfiehlt es sich aus diesem Grund, eine Welpenunterlage mit einzulegen.
Stelle die Box oder Kiste nachts direkt neben dein Bett. Wenn der kleine Fratz wach wird und unruhig in der Box kruschtelt, winselt oder jault, bekommst du das gleich mit und kannst reagieren und mit ihm nach draußen gehen. Manchmal reicht es vielleicht, die Hand in die Box zu strecken, damit dein Welpe spürt, dass er nicht alleine ist. Das gibt im Sicherheit und er schläft – wenn es gut läuft – direkt wieder ein.
Dein Welpe leidet unter Trennungsschmerz
Manche Welpen stecken die Trennung von ihrer Mutter und den Geschwistern gut weg, andere leiden sehr unter der Trennung. Sie jaulen und fiepen die ganze Nacht, finden keine Ruhe, schlafen nur kurz und schrecken beim kleinsten Geräusch hoch.
Wenn dein Welpe in einer Box oder Kiste neben dem Bett schläft, kann folgende Kombination helfen:
- ein tickender Wecker, den du zu deinem Welpen legst. Dieser Wecker simuliert den Herzschlag seiner Mutter und Geschwister
- eine nicht zu heiße Wärmflasche schafft Geborgenheit und simuliert die Nähe der Wurfgeschwister
- ein Kuscheltier dient als Seelentröster und vermittelt das Gefühl, nicht alleine zu sein
(Achtung: bitte nur Kuscheltiere ohne Quitschi verwenden)
Der Tag des Einzugs und die erste Nacht hast du nun mit Bravour gemeistert. Was solltest du in den ersten Tagen sonst noch beachten, um deinen Welpen die Eingewöhnung zu erleichtern? Lese dazu meinen nächsten Blogbeitrag und folge mir auf facebook oder instagram, damit du keinen Blogbeitrag verpasst. Fortsetzung folgt…
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