Was braucht ein Welpe wirklich?
Tipps für frischgebackene Welpenbesitzer bis zum Einzug
Herzlichen Glückwunsch, ihr habt euch für einen Welpen entschieden. Damit beginnt eine spannende, aufregende, herausfordernde und erlebnisreiche Zeit für alle Familienmitglieder. Die süße kleine Fellnase wird euren Alltag einmal von links nach rechts und zurückdrehen. Verabschiedet euch von eurem gewohnten Alltag und stellt euch auf ganz neue Herausforderungen ein. Einen herzerfrischenden Fellzwerg auf seinem Weg ins Leben zu begleiten ist unbestritten anstrengend, aber auch eine wunderschöne Zeit.
Mit meinen Tipps möchte ich euch den Start in die gemeinsame Zukunft erleichtern. Gerade wenn es dein erster Welpe ist, hast du natürlich viele Fragen im Kopf und möchtest natürlich von Anfang an alles richtig machen.
Welche Hunderasse soll es werden?
Du hast dich in eine Hunderasse verliebt und diese Rasse soll es sein? Bevor du dir einen Welpen ins Haus holst, solltest du dich mit den rassespezifischen Eigenschaften vertraut machen und dich ausführlich informieren. Kannst du dieser Rasse gerecht werden im Hinblick auf den zeitlichen Aufwand und die Bedürfnisse dieser Rasse stillen? Wenn du beides mit JA beantworten kannst, vermeidest du von Anfang an Fehler in der Erziehung.
Für eine Vorauswahl eignen sich durchaus Tests, die du online ausfüllst und aufgrund deiner Eingabe geeignete Rassenvorschläge erhälst.
Bürokratisches oder liebevoll Papierkram
Anmeldung Stadt/Gemeinde
Ein Hund muss bei der Stadt- oder Gemeindeverwaltung angemeldet werden. In den meisten Behörden gibt es dafür ein Onlineformular, so dass man sich den Weg zum Amt sparen kann. Mit der Anmeldung erhält man die Hundemarke und natürlich auch den Bescheid für die Hundesteuer. Bei den sogenannten Listenhunden macht es durchaus Sinn, sich vor der Anschaffung über die Höhe der Hundesteuer zu informieren, da diese stark von Stadt zu Stadt oder Landkreis zu Landkreis abweichen kann.
Hundehaftpflichtversicherung
Ich empfehle ausdrücklich den Abschluss einer Hundehaftpflichtversicherung oder auch Hundehalterhaftpflichtversicherung für den Hund. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ein Unfall mit Personenschaden (so nennt sich das im Fachjargon) ruck zuck bei € 1.000,00 und mehr liegen kann. Aber auch für den Besuch einer Hundeschule, Workshops oder sonstigen Angeboten wird eine Haftpflichtversicherung vorausgesetzt.
Hundekrankenversicherung
Außerdem sollte man über eine Hundekrankenversicherung und/oder eine OP-Kosten-Versicherung nachdenken. Zum Einen sind die Beiträge oft niedriger, wenn der Hund jünger als drei Jahre ist, zum Anderen werden in höherem Alter manche Leistungen ausgeklammert. Eine kleine Anregung, ob sich eine solche Versicherung rechnet. Im Schnitt wird ein Hund mindestens einmal während seines Lebens operiert. Die Kosten für eine OP liegen im Durchschnitt bei ca. € 2.000,00. Wenn die finanzielle Situation es nicht hergibt, auf einmal einen solchen Betrag zu stemmen, sollte man über eine Versicherung nachdenken.
Tasso
Kennt ihr schon Tasso? Es handelt sich um einen Tierschutzverein, bei dem man seinen Hund kostenlos registrieren lassen kann. Dafür erhält man eine Marke, über die der Hund neben dem Chip identifiziert werden kann. Denkt bitte daran, dass es immer unglückliche Situationen geben kann, in denen euer Hund entläuft. Sei es durch Böller an Silvester oder sonstige Schreckmomente, die den Hund zur Flucht veranlassen. Dann ist es doch super, wenn ein Finder einfach nur bei Tasso anrufen muss und schon hast du deinen Liebling wieder.
Tierarzt
Bereits bevor der Welpe bei dir einzieht, solltest du dir einen Tierarzt deines Vertrauens raussuchen. Es empfiehlt sich, direkt einen Kennenlerntermin für den Welpen auszumachen. Dabei muss der Welpe auch gar nicht behandelt werden, aber er lernt spielerisch schon mal die Praxis und den Arzt oder die Ärztin kennen. Mit Leckerchen und ein bißchen spielen speichert das Fellknäuel den Tierarzt direkt als positives Erlebnis ab. Nebenbei lernt die Praxis deinen Welpen kennen und kann dir viel über das weitere Vorgehen zum Thema Impfung, Zeckenschutz oder Wurmkuren erklären.
Zum Thema medizinisches Training findet ihr in Kürze auch einen Blogeintrag bei der Hundeliebe.
Soviel zum Papierkram. Widmen wir uns nun der Erstausstattung deines Lieblings.
Welpen-Erstausstattung
Bevor der Welpe bei dir einzieht, solltest du einige Dinge bereits zu Hause haben, damit sich der Familienzuwachs von Anfang an wie zu Haus fühlt.
gut sitzendes Brustgeschirr
gut sitzendes Halsband
eine leichte Leine (2-3m)
eine Schleppleine (5-8 m)
Leckerli-Tasche, in der auch Kotbeutel Platz finden
Hundebett – Welpen lieben Kuschelwolken und Höhlen
2 Näpfe (Wasser & Futter) passend zur erwartenden Endgröße
Hundebox für den Transport und als Ruhezone
Spielzeug (ohne Quitschi) speziell auch zum Kauen (Kong, Kauwurzel)
Erste-Hilfe-Set für Hunde ideal auch auf Reisen
Welpengerechte Nahrung (meist gibt der Züchter etwas mit)
Kamm und Bürste zum Entfernen der Unterwolle
ausgediente Handtücher zum Abtrocknen und Säubern
Hundeshampoo oder Seife, weil der kleine Hund sich überall reinlegt
Mache dein Zuhause welpensicher
Auch wenn du es dir nicht vorstellen kannst, birgt ein Haushalt viele Gefahrenquellen für Hunde, insbesondere für Welpen. Damit du dein Zuhause welpensicher gestalten kannst, solltest du folgende Risiken minimieren und beseitigen.
decke Steckdosen mit Hilfe von Kindersicherungen ab
Stromkabel – speziell am Boden verlaufende Kabel sind gefährlich
Batterien – dem Hund ist es egal ob neu oder alt
Medikamente jeder Art – auch Tinkturen auf Alkoholbasis
Schädlingsbekämpfungsmittel wie Rattengift, Schneckenkorn usw.
Putzmittel und Tabs für die Spül- oder Waschmaschine
kleine verschluckbare Gegenstände aller Art – auch Schnürrsenkel
Farben und Lacke oder Lasuren sowie Sprühdosen
Giftige Lebensmittel für den Hund, Zigaretten und Alkohol
Alle Gegenstände, die dir am Herzen liegen, angefangen vom Lieblingsstofftier oder Lieblingsspiel deines Kindes, die Lieblingsschuhe oder Handtasche, Erinnerungsstücke und ganz allgemein Kleinteile, die der Welpe verschlucken könnte, solltest du unbedingt wegpacken. Gerade zu Homeofficezeiten können das Büroklammer, Heftklammern und ähnliche Gegenstände sein. Insbesondere Schnürrsenkel oder ähnliche Schnürre können sich beim Spielen und Zerren um den Hals oder die Gliedmaßen deines Welpen schlingen. Mülleimer, Schubladen und Vorratsdosen wollen von deinem Welpen erkundet und natürlich auch ausgeräumt werden.
Welche Lebensmittel sind giftig für meinen Welpen?
Leider sind nicht alle Lebensmittel, die uns gut schmecken und in den meisten Haushalten vorrätig sind, gesund oder gar richtig gefährlich für Hunde. Daher sollte sich jeder, der einen Hund ins Haus holt oder schon hat, mit diesem Thema auseinandersetzen.
Folgende Lebensmittel sind giftig:
- Schokolade und Kakao
- Kaffee bzw. das darin enthaltene Koffein (Achtung bei Energiedrinks)
- Weintrauben
- Rosinen
- Zuckerersatzstoffe wie Xylit (Birkenzucker)
- Zwiebeln und Knoblauch
- rohe Kartoffeln, rohe Auberginen, rohe Bohnen
- Obstkerne
- Avocado
- Alkohol
- Macadamianüsse
- stark gewürztes Essen
Mehr dazu wird es in Kürze in einem separaten Blogbeitrag der Hundeliebe geben.
Welche Pflanzen sind giftig für meinen Welpen?
Nicht zu unterschätzen sind auch unsere beliebten Zimmer- und Balkonpflanzen, die wir ohne nachzudenken anschaffen. Für eure kleine Fellnase, die nur zu gern an allem knabbert, unter Umständen lebensbedrohlich. Erkundigt euch vor der Anschaffung einer neuen Pflanze, ob diese giftig ist. Wenn ja, sucht euch etwas anderes aus. Prüft auch die Pflanzen, die ihr bereits im Haus oder Garten habt. Es macht Sinn, diese so stellen, dass der Welpe nicht daran schnüffeln, schlecken und knabbern kann, wenn sie giftig sind.
Mehr dazu in meinem Blogbeitrag giftige Pflanzen für Hunde.
Jetzt hast du dich hervorragend auf deinen Welpen vorbereitet und der Tag des Einzugs kann kommen. Lese dazu meinen nächsten Blogbeitrag und folge mir auf facebook oder instagram, damit du keinen Blogbeitrag verpasst. Fortsetzung folgt…