Hundekontakt an der Leine – was du dazu wissen solltest

Oft begegnen mir auf meinen Gassirunden Hundebesitzer, die schon von Weitem ihren Hund zur Kontaktaufnahme mit meinem Hund ermuntern. Wenn beide Hunde im Freilauf sind, spricht da grundsätzlich nichts dagegen. Ist aber auch nur ein Hund angeleint, sollte man den Hundekontakt an der Leine unbedingt vermeiden. Warum? Darauf möchte ich in diesem Beitrag näher eingehen.

Warum ist ein Hund an der Leine?

Hast du dir schon einmal Gedanken darüber gemacht, warum ein Hund an der Leine läuft? Klar, wenn du neben einer befahrenen Straße läufst, nimmst du deinen Hund an die Leine. Vielleicht ist dir auch klar, dass ein Hund in einer Fußgängerzone an die Leine gehört. Aber gibt es noch mehr Gründe?

Ja, die gibt es.

Beispielsweise weil der Hund:

gesundheitlich nicht rennen und toben darf

sich gerade im Training zum Thema Leinenführigkeit befindet

gerade erst bei seiner Familie eingezogen und noch nicht vollständig angekommen ist

noch nicht zuverlässig abrufbar ist

einen starken Jagdtrieb zeigt und diesen Trieb voll auslebt

eine behördlich auferlegte Leinenpflicht besteht

im schlimmsten Fall aggressives Verhalten gegenüber anderen Hunden oder Menschen zeigt

Es gibt also viele Gründe, warum ein Hund an der Leine geführt wird. Und genau das sollten alle anderen Hundehalter auch respektieren. Ich kann den Satz „er will ja nur kurz hallo sagen“ wirklich nicht mehr hören. Wenn ich jeden entgegenkommenden Menschen freudestrahlend umarmen und abschnüffeln würde, möchte ich mal die Gesichter der Menschen sehen und wäre vor allem sehr auf deren Reaktionen gespannt. Vielleicht sollte ich das mal machen wink

Warum sollte es bei Hunden untereinander anders sein? Wir Menschen können nicht alle Menschen gleich gut riechen und entscheiden in Sekundenschnelle über mag ich oder eben nicht. Wenn meine innere Alarmglocke schrillt und mich vor dem Gegenüber warnt, werde ich mit Sicherheit einen großen Bogen um diese Person machen.

Was kann passieren, wenn sich Hunde nicht riechen können?

Hundekontakt an der Leine führt oft zu Unsicherheiten bei Hunden, die schlecht oder gar nicht sozialisiert auf Artgenossen sind, die in Aggressivität übergehen kann, sobald der Abstand zwischen den beiden Hunden an der Leine zu gering wird. Genau wie wir Menschen hat jeder Hund eine eigene Individualdistanz. Dabei handelt es sich um den Abstand, den der Hund aufrecht erhält, sobald er auf neue Artgenossen trifft.

Durch die Leine wird der Hund durch seinen Menschen indirekt in eine Unterschreitung dieser Individualdistanz „gezwungen“. Darauf kann das Gegenüber mit unschönen Reaktionen reagieren.

Kann ich dann nicht bei gut sozialisierten Hunden Leinenkontakt zulassen?

Wenn Hunde hündisch mit ihren Artgenossen kommunizieren können, spricht man von einem guten Sozialkontakt. Dieser erfolgt über die Körpersprache, den Geruch aber auch durch deren Gestik und Mimik.

Sind die Hunde angeleint und haben Kontakt, ist die Kommunikation derart räumlich eingeschränkt, dass ein guter Sozialkontakt gar nicht erst möglich ist. Selbst wenn die Menschen die Leinen locker lassen, haben die Hunde nur einen eingeschränkten Handlungsspielraum, der eine Flucht oder eine Ausweichmanöver unmöglich macht. Selbst eine Spielaufforderung wird bei größeren Hunderassen an einer Leine nicht mehr möglich sein.

Kein Hund wird aggressiv geboren, aber leider erziehen wir manchmal unsere Hunde - ob bewusst oder völlig ahnungslos - in diese Richtung.

Damit ist der Stress schon vorprogrammiert und leider erkennen das viele Hundebesitzer noch nicht einmal, weil sie sich womöglich angeregt mit dem anderen Hundebesitzer unterhalten. Zieht dann der Mensch absichtlich und unabsichtlich seinen Hund an der Leine, während sein Hund vielleicht gerade dem anderen Hund ausweichen möchte, könnte dies das Faß zum Überlaufen bringen und die Eskalation ist da.

Mal ganz abgesehen vom Leinensalat, der sowohl für die Hunde als auch für deren Menschen gefährlich werden kann. Verknotete Leinen können Panik bei den Hunden auslösen und schlußendlich zu Beißvorfällen führen. Auf das mögliche Verletzungsrisiko bei allen Beteiligten brauche ich glaube ich, nicht näher einzugehen.

Stellst du dir jetzt eine der folgenden Fragen:

Wie bringe ich meinem Hund bei, dass er nicht immer zu allen Hunden hinzieht?

Wie gelingt es mir, mehr Aufmerksamkeit von meinem Hund an der Leine zu erhalten?

Wie erkenne ich die Individualdistanz bei meinem Hund?

Wie reagiere ich, wenn ein freilaufender Hund auf meinen Hund und mich zustürmt?

Komm in mein Coaching und ich gebe dir die Antworten auf all diese Fragen und zeige dir, wie du das auch umsetzen kannst.

Denn sind wir doch mal ehrlich, die meisten Probleme gibt es in alltäglichen Situationen wie beim Gassigehen. Hierauf lege ich meinen Fokus und bin für dich und deinen Hund da.

Ruf am besten gleich an und vereinbare ein Erstgespräch.