Fahrradfahren mit Hund

Der April hat uns bereits schöne Sonnenstunden beschert und alle zieht es wieder nach draußen. Wir werden wieder aktiver und möchten gerne unsere Freizeit in der Natur verbringen. Was liegt da näher als eine Radtour mit deinem Hund? Aber Fahrradfahren mit Hund will gelernt sein. Mit den nachfolgenden Tipps kannst du deinen Hund ans Rad gewöhnen und schöne Radtouren unternehmen.

Ist dein Hund für Radtouren geeignet?

Bevor du überhaupt ans Üben mit deinem Hund gehst, muss du dir folgende Frage stellen:

Ist dein vierbeiniger Freund körperlich überhaupt in der Lage, neben dem Fahrrad zu laufen?

Die Glühbirne weist immer auf einen Tipp rund um deinen Hund hin.

Dabei kann die Rasse eine Rolle spielen, da kurznasige Rassen wie beispielsweise französische Bulldoggen selbst bei mäßigen Temperaturen viel zu schnell überhitzen und große Atemprobleme bekommen können. Im schlimmsten Fall könnte dein Ausflug in die Natur tötlich enden.

Aber auch das Alter deines Hundes oder Vorerkrankungen können deinen Plänen einen Strich durch die Rechnung machen. Während der Wachstumsphase und bis zum Aufbau der entsprechenden Muskulatur solltest du deinen Junghund auch nicht mit auf Radtouren nehmen. Ab 12 – 18 Monaten kannst du mit dem Üben beginnen.

Ich empfehle dir, deinen Hund vom Tierarzt durchchecken zu lassen. So bist du auf der sicheren Seite und dem Spaß steht nichts mehr im Weg.

Gewöhnung ans Rad

Der Tierarzt hat dir und deinem Hund grünes Licht gegeben? Wunderbar, dann kannst du mit dem Training beginnen.

Bei der Gewöhnung ans Rad solltest du euch Zeit geben und geduldig sein. Erinnere dich zurück, du konntest sicher auch nicht gleich radfahren.

Mache deinen Vierbeiner mit deinem Rad bekannt, indem du das Fahrrad neben dir schiebst, bis dein Hund seine Scheu vor dem Rad verloren hat. Steigere die Gewöhnung indem du das Vorderrad immer wieder in verschiedene Richtungen drehst. Sobald der Hund den Radeinschlägen ausweicht oder korrekt folgt, kannst du den nächsten Schritt machen.

Ab auf den Sattel und ein paar Meter fahren, kleine Richtungsänderungen vornehmen und hin und wieder im Kreis fahren. Für den Anfang reichen ein paar Minuten und bitte vergesse nicht, den Hund zu belohnen. Das können Leckerli sein, das Lieblingsspielzeug oder Schmuseeinheiten. Du weißt sicher selbst am Besten, was für deinen Hund Belohnung bedeutet.

Bei der Gewöhnung ans Rad solltest du dir Zeit lassen und geduldig sein. Erst beschnuppern lassen, dann schieben, dann das Vorderrad drehen und erst dann Aufsteigen und ein paar Meter fahren.

Es ist noch keine Meister vom Himmel gefallen

Denk bitte immer daran: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Dein Hund muss das Laufen neben dem Rad erst verinnerlichen, Ausdauer und Kraft aufbauen und sollte auf gar keinen Fall überfordert werden. Für den Anfang reichen ein paar Minuten völlig aus.

Beim Tempo empfehle ich dir, die meiste Zeit so zu fahren, dass dein Hund entspannt und locker neben dir traben kann. Natürlich darfst du hin und wieder mal einen Sprint einbauen. Mein Hund liebt es, mit mir um die Wette zu rennen, wobei meist ich den Kürzeren ziehe. Im Antritt habe ich schlicht keine Chance gegen ihn. Wichtig sind natürlich Pausen, damit dein Hund verschnaufen und etwas trinken kann. Deshalb ist es auch unerlässlich, ausreichend Wasser einzupacken. Auch ein kleines Erste-Hilfe-Set gehören mit auf eine Radtour.

Gut zu wissen

Neben dem Training ist es durchaus sinnvoll, sich über die Strecke Gedanken zu machen. Eine Strecke auf Wald- oder Wanderwegen mit Wasser in Form eines Bachlaufs, eines Sees oder am Meer sind ideal. Auch um die Gelenke deines Hundes zu entlasten. Du kannst dir sicher vorstellen, dass Laufen auf geteerten Wegen und Straßen eine höhere Belastung für die Gelenke bedeutet. Ganz abgesehen davon, dass es für die Ballen wesentlich besser ist auf Naturböden zu laufen. Das gilt insbesondere, sobald die Temperaturen steigen.

Damit sind wir beim wichtigsten Thema im Zusammenhang mit Radfahren: Hast du Lust, bei 35° joggen zu gehen? Das ist dir zu anstrengend? So geht es deinem Hund auch. Hund können nicht wie wir schwitzen. Sie gleichen die Temperatur über die Zunge aus und schwitzen über die Pfoten.

Und auch hier ist es wichtig, nicht auf heißem Asphalt zu radeln. Teste ganz einfach barfuß, wie heißt der Untergrund wirklich ist. Ist es dir zu heiß, um entspannt barfuß stehen zu können, dann ist es für den Hund definitiv zu heiß, um darauf zu laufen.

Entweder verlegst du deine Radausflüge auf die kühleren Stunden des Tages oder du lässt das Bike einfach stehen und gehst Baden mit deinem Hund. Daran habt ihr dann beide Spaß.

Ab in den Fahrradkorb

Bei kleinen oder alten Hunden aber auch bei Welpen einach ab in den Fahrradkorb oder in einen Fahrradanhänger. So ist während längerer Radtouren dein Hund trotzdem dabei und im Fahrradkorb sehr gut aufgehoben. Achte bitte auf eine ausreichende Sicherung des Hundes im Korb, damit er nicht ungewollt aus dem Korb springen kann. Das Verletzungsrisiko ist zu hoch. Womit wir schon beim nächten Thema sind.

Sicherheit

Wenn du im Straßenverkehr unterwegs bist, musst du deine Fellnase schützen. Das gelingt am Besten, wenn du mit dem Rad zwischen der Straße und deinem Hund bist. Kannst du deinen Hund sicher abrufen? Dann darf er gerne im Freilauf neben dir laufen. Bist du dir da nicht hunderprozentig sicher, dann führe den Hund bitte an der Leine. Auf gar keinen Fall darfst du die Leine an deinen Lenker befestigen. Das wird für euch beide sehr gefährlich, falls dein Hund auf einen Außenreiz reagiert und lossprintet. Wesentlich besser geeignet sind Halterungen fürs Fahrrad.

 

Kleine Hund oder Welpen sind während längerer Radtouren hervorrragend in einem Fahrradkorb aufgehoben. Achte bitte auf eine ausreichende Sicherung des Hundes im Korb.

Ab in den Sattel

Du bist dir sicher, dass dein Hund fit und gesund ist, hast ihn ans Fahrrad gewöhnt und seine Ausdauer und Kraft trainiert? Die Temperatur passt, dann nichts wie ab in den Sattel und Spaß haben.

Bis zum nächsten Beitrag

deine Silke

Ab in den Sattel und gemeinsam mit deinem Hund Spaß auf der nächsten Radtour haben - mit meinen Tipps kein Problem.